Alfred Woll kam als aktiver Musiker zum Instrumentenbau. Anfangs reparierte und baute er Westerngitarren, Konzertgitarren, Bassgitarren und Mandolinen. Nach einer langen Asienreise, zurück in Deutschland, beschloss er, nur noch Instrumente der Mandolinenfamilie zu bauen: „Denn will man eine Sache richtig gut machen, sollte man sich ihr auch ganz zuwenden.“
Seine Kenntnisse und Fertigkeiten hatte er sich autodidaktisch erworben, legte aber später bei der Handwerkskammer die Meisterprüfung als Mandolinenbauer ab. Nach einer Zeit intensiven Experimentierens entwickelte er mehrere eigene Mandolinenmodelle.
Darüber hinaus widmet er sich der Restaurierung historischer Mandolinen und dem Nachbau historischer Meisterinstrumente. Auf die Frage, ob er nicht einem jungen Menschen eine Ausbildung ermöglichen wolle, sagt er: „Leider ist meine Werkstatt dafür zu klein. Aber deshalb habe ich ein Buch geschrieben, in dem ich mein Wissen über die Mandoline und meine praktischen Kenntnisse weitergeben kann.“ So erschien 2021 ein umfangreiches Fachbuch über die Entwicklungsgeschichte und den Bau der klassischen Mandoline.