Der MALER Anselm Feuerbach (sein Vater sowie ein Rechtsgelehrter und Kriminalist hießen ebenfalls so) lebte von 1829-1880 und bereitete das JAHR DER MANDOLINE mit mehreren Bildern zur Mandoline vor. So mit der Mandolinenspielerin in der Hamburger Kunsthalle, dem Mandolinenspieler aus der Bremer Kunsthalle und mit dem Bild „Der Frühling“ aus der Kunsthalle zu Kiel.
Was bedeutet die Schrift in der Falte der Note: PASSINI oder ROSSINI?
Was will Anselm Feuerbach mit der Mandoline aussagen – in einer Zeit, in welcher die Mandoline gerade nicht mehr und noch nicht wieder Mode war?
Daniel Kupper
Bemerkungen zu Anselm Feuerbachs „Mandolinenspieler“.
Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg. Fünfundvierzigster Band 2008, S.87-96
Im »Mandolinenspieler“ ist seine Utopie von einem einfacheren und kultivierten Leben sublimiert, seine Sehnsucht nach der wohltuenden, klösterliche [n] Ruhe und Stille in dem alten Kulturland Italien, gegenüber dem Getue in Deutschland, wo jedes Piephuhn uns krähend versichert, dass es sich nächstens in einen Adler metamorphosieren werde.
Die Mandoline repräsentiert in Feuerbachs Bild kein folkloristisches Requisit. Vielmehr stellt erst sie den Sinnzusammenhang zwischen der Familienidylle und der Leidenschaft, der Allegorie von Lust und Frohsinnher. Der „Mandolinenspieler“ reflektiert Feuerbachs Sehnsucht wie Rossinis Musik das »isolierte Gefühl eines Einzelnen“. (S.96)
Bitte um Hilfe: Es gibt die Hypothese, dass die beiden Damen links Clara Schumann und Fanny Mendelssohn seien? Stimmt das? Gibt es Belege dafür? Thilo Fitzner