Elmar Geilen
Im Alter von 53 Jahren begann Elmar Geilen die Mandoline zu spielen. Zwei Jahre später sagte eine Kursleiterin zu ihm: „Du bist doch Schreiner, hast Du Dir schon überlegt, eine Mandoline zu bauen?“
Und schon legte er los: Mit einer Spandicke von 5mm (tatsächlich benutzt man ca. 2,5mm…), baute er die Muschel. Die Herstellung der Muschel war für ihn das Schwierigste und als das glückte, traute er sich den „Rest“ der Mandoline auch zu. Nur der Klang wollte nicht aus dem Instrument kommen. Auch nach dem siebten Instrument war er noch nicht zufrieden, und seine Kursleiterin ermunterte: „Ruf doch einmal Alfred Woll[einen bekannten Mandolinenbauer] an!“ Er wagte es und bekam den Rat, den Deckenknick weniger steil zu konstruieren.
Und hier kommt eine Beobachtung herein, die Geilen immer wieder macht: Es gibt unter den Mandolinenbauern kein Konkurrenzdenken. Man hilft sich gegenseitig. Doch er wollte wissen, ob sein Instrument nun gut sei.
Wieder kam von anderer Seite ein Anstoß: „Ruf doch einmal die Marga an [bekannte Professorin für Mandoline]!“ Nach einigem Zögern wagte er es, sie empfing ihn aufs Freundlichste und sorgte für eine Testgelegenheit. Die Mandoline war gut! Er bekommt heute noch Gänsehaut über so viel Hilfsbereitschaft. Dennoch hält er fest: Natürlich gibt es noch Geheimnisse, die jeder für sich behält. Diese liegen im 1/10 mm Bereich…
Er würde jederzeit wieder diesen Weg gehen: Aus seinem Hobby einen Beruf machen. Inzwischen hat er Kunden vom Schwarzwald, über Luxemburg bis Schleswig-Holstein. Wenn jemand ein Instrument bestellt, dann trifft er sich mit dem Kunden und sie beraten sich ausführlich über Holzauswahl und Form. Die meisten wählen eine Mandoline aus dem Umfeld der deutschen Mandoline nach Seiffert.
Thilo Fitzner